Die digitale Zukunft findet im Areal des Gelsenkircheners ARENA PARKs statt. Genau hier befindet sich das Open Innovation Lab, kurz OIL. Das Leuchtturmprojekt der Vernetzten Stadt Gelsenkirchen ist ein Testlabor für die Stadt von morgen.
Auf einer Fläche von 140 Hektar bildet das OIL eine Stadt im Kleinen ab und bietet mit seiner komprimierten Infrastruktur Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft eine ideale Voraussetzung, um neue Technologien und Sensorik zu erproben und Smart City-Lösungen zum Leben zu erwecken.
Das Open Innovation Lab ist ein Reallabor, das die Digitalisierung in Gelsenkirchen forciert. Sowohl Einzelpersonen und Unternehmen als auch Forschungsinstitute und Stadtverwaltungen sind hier willkommen, um Smart-City-Lösungen zu testen, umzusetzen und damit nachhaltigen Nutzen zu erzeugen.
Einzelpersonen, Unternehmen, Stadtverwaltung und Forschungsinstitute sind dazu eingeladen, ihre Ideen im Open Innovation Lab einzubringen und umzusetzen. Im Sinne des Innovationsmanagements gibt es dabei nicht die eine Lösung. Es gilt vielmehr: Viele Wege führen zum Ziel. Entwicklungen und deren Erfolg oder auch Misserfolg dienen allen als Erkenntnisgewinn.
Im Open Innovation Lab werden die Smart-City-Lösungen auch auf ihre technischen Folgen, die Skalierbarkeit oder die Übertragbarkeit auf andere Städte untersucht. Die Rede ist von Urban Foresight, was so viel wie Technologie-Vorausschau bedeutet.
Das Open Innovation Lab ist ein in sich geschlossenes Testareal im rund 140 Hektar großen Areal des ARENA PARKs. Die Basis für die Realisierung aller Smart-City-Projekte bildet eine leistungsfähige technische Infrastruktur in Form von verschiedenen Funknetzen, u.a. LoRaWAN und WiFi-6.
Das Open Innovation Lab ist einzigartig in seiner Form. Mit ihm als digitalem Herzen geht Gelsenkirchen einen großen Schritt in Richtung Zukunft und hat damit Vorbildcharakter für andere Städte.
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Die vernetzte Stadt
04. November 2024
Gelsenkirchen präsentiert KI-Projekte
Vom 15. bis 17. Oktober wurde die Messe Berlin zum Treffpunkt der digitalen Zukunft. Auf der Smart Country Convention (SCCON), dem führenden Event zur Digitalisierung von Staat und öffentlichen Dienstleistungen, kamen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zusammen. Die Stadt Gelsenkirchen war ebenfalls vor Ort.
URBAN.KI: Smartere Kommunen durch KI – Effizient, innovativ, vertrauenswürdig
Liebe Leserinnen und Leser, Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner, wir laden sie herzlich ein zur Fachtagung „Smartere Kommunen durch KI – Effizient, innovativ, vertrauenswürdig“ am 22. November 2024 im Gelsenkirchener Wissenschaftspark.
Vorauswahl der Projektideen läuft
Im April 2024 startete die Stadt Gelsenkirchen das Projekt URBAN.KI, eine bundesweite Initiative für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Kommunen. Städte und Landkreise reichten KI-Konzepte zur Lösung kommunaler Herausforderungen beim URBAN.KI ein. 132 Projektideen werden derzeit anhand bestimmter Kriterien vom Beirat des URBAN.KI geprüft.
Ideen zu Innovationen werden im Open Innovation Lab Gelsenkirchen zu konkreten Anwendungsfällen, sogenannten Use Cases. Welche aktuell im OIL erprobt werden? Hier ein Überblick.
Digitales Messverfahren optimiert Bewässerung und hilft Kosten zu sparen
GPS-Sender geben Auskunft über Baustellen
Wann genau werden die Absperrungen einer Straßenbaustelle eingerichtet? Wo befinden sich die erste und die letzte Bake? Wann ist die Straße wieder frei? Ordnungsdiensten und Polizei stehen keine verlässlichen Informationen über die tatsächliche Baustellenlage zur Verfügung. Zwar werden Baustellen angemeldet, die Absperrungen werden aber in der Realität oftmals später eingerichtet oder früher abgebaut. Bürgerinnen und Bürger erhalten damit keine Information über die tatsächliche aktuelle Situation. Ähnlich sieht es bei Unfallorten aus: Polizei, Rettungs- und Ortungsdienste müssen sich untereinander mündlich per Funk oder App verständigen, ihnen liegen keine Geodaten vor.
Sensoren messen den Lärm ums Berger Feld
Lärm ist auf dem Berger Feld in Gelsenkirchen ein wichtiges Thema. Wie hoch ist die momentane Belastung durch ansässige Unternehmen oder durch umliegende Hauptverkehrsadern sowie durch Großveranstaltungen in der VELTINS-Arena? Eine genaue Antwort auf diese Frage gibt es derzeit noch nicht. Ein Indiz darüber, welche Schallpegel hier vorliegen, erhält man momentan nur durch Simulationsmodelle. Im Open Innovation Lab wird daher ein Use Case getestet, der den Lärm um das Berger Feld genauer misst. Das passiert über Lärmsensoren, die im OIL installiert werden. Die erfassten Messwerte werden aufgezeichnet, vorverarbeitet und digital zur Verfügung gestellt. Mit den gesammelten kontinuierlichen Datenzeitreihen wird ein Gesamteindruck der Schallpegelausbreitung über das OIL gewonnen und Lautstärke-Hot-Spots können identifiziert werden. Auf Basis dieser Daten lassen sich außerdem Aussagen zu zukünftigen Lärmbelastungen treffen. Ebenfalls ist es denkbar, die erfassten Datenreihen für zukünftige Quartiers- oder Stadtraumentwicklungen heranzuziehen.
Sensoren führen nicht aufs Glatteis
Die herkömmlichen Glatteiswarnungen der Wetterdienste sowie die Glatteiswarnungen der Sensorik im PKW helfen nur eingeschränkt, wenn es darum geht, auf Straßenglätte zielgerichtet zu reagieren oder diese zum Beispiel durch den Einsatz von Streufahrzeugen zu vermeiden. Im OIL wird derzeit eine genauere Methode erprobt. Dabei ist der Einsatz einer Glättemeldeanlage vorgesehen. Diese gleicht die winterdienstrelevanten Wetterdaten, welche die städtischen GELSENDIENSTE täglich per E-Mail und jederzeit über ein Portal erhalten, ab. Hier geht es vor allem um Informationen zu Straßenoberflächenzuständen, Oberflächentemperaturen, Niederschlagswahrscheinlichkeit, Schneewahrscheinlichkeit, Schneefallgrenze, Taupunkt, Lufttemperatur, Bewölkung, Windstärke und -richtung. Die Glättemeldeanlage löst, wenn die Temperatur unter +3°C fällt, einen Einsatz aus. Für eine Wetterschau fährt dabei ein Einsatzleiter eine rund 65 Kilometer lange definierte Route durch das Stadtgebiet ab, dokumentiert Straßenzustand und Temperaturen und löst – wenn nötig – dann einen Streudienst aus. Hinzu kommen Oberflächensensoren, die den tatsächlichen Zustand und die Temperatur melden und es dem Einsatzleiter ermöglichen, die nötigen Taustoffmengen genau zu bemessen. So kann dieser die optimale Menge und den richtigen Zeitpunkt für einen wiederholten Streueinsatz definieren.
Engmaschiges Sensornetzwerk liefert zuverlässige Klimadaten
Es gab in Gelsenkirchen bislang keine flächendeckend gemessenen Klimadaten für einzelne Stadtteile oder kleinere Quartiere. Daher ist das lokale Klimabild nicht sehr aussagekräftig und beruht nur auf Berechnungen. Im Open Innovation Lab wird genau das geändert. Hier wird ein engmaschiges Sensornetzwerk für Temperatur, Luftdruck, Wind, Niederschlag und Feuchtigkeit erprobt. Das Netzwerk setzt sich dabei aus Messstationen verschiedener Hersteller zusammen. Deren Datenqualität wird durch geeignete Referenzgeräte verifiziert. Mit den erhobenen Klimadaten können kommunale Themen wie die Stadtplanung, Umweltfragen oder andere Use Cases angereichert werden. Denn Klimadaten sind wichtige langfristige Daten, die erhoben werden müssen, um eine fundierte Stadtplanung zu ermöglichen und sind darüber hinaus auch relevant für die kommunale Daseinsfürsorge. Mit ihnen lassen sich Einflüsse durch den aktuellen Klimawandel detektieren und analysieren.
Datenlogger geben Aufschluss über Gelsenkirchener Grundwasser
Wie wird sich der Grundwasserspiegel in Gelsenkirchen in den kommenden Jahren entwickeln? Eine Frage, die vor dem Hintergrund des Klimawandels enorm wichtig ist. Im OIL erprobt die Stadt digitale Messverfahren, um diesen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Grundwasserversorgung besser nachvollziehen, veranschaulichen und nutzen zu können. Dazu wurden zwei Grundwasserdatenlogger – prozessorgesteuerte Speichereinheiten, die Daten in einem bestimmten Rhythmus über eine Schnittstelle aufnehmen und auf einem Speichermedium ablegen – im OIL in circa drei Metern Tiefe verbaut. Diese sollen Daten zur Entwicklung des Grundwasserspiegels liefern. Gleichzeitig werden Daten zu Lufttemperatur, Niederschlagsmenge, Windgeschwindigkeit und -richtung erhoben und in Bezug zum Grundwasserspiegel gesetzt, um festzustellen, welchen Einfluss das Klima auf das Grundwasser hat. Die Messdaten sollen zukünftig auf einer einheitlichen Internet of Things (IoT)-Plattform dargestellt und den Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern anschaulich und transparent online zugänglich gemacht werden.
„Das Open Innovation Lab ist ein zentraler Bestandteil der Digital-Strategie der Vernetzten Stadt Gelsenkirchen. Hier werden Innovationen für die Stadt von morgen erprobt und entwickelt – immer mit dem Ziel, die Lebensqualität für alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener zu verbessern. Mit dem Open Innovation Lab treiben wir maßgeblich die Digitalisierung der Stadt Gelsenkirchen sowie der gesamten Region voran!“
Copyright: Stadt Gelsenkirchen
„Das OIL ist auf dem besten Wege, das digitale Herz unserer Stadt zu werden. Es ist als Experimentierfeld für die digitale Stadtentwicklung Gelsenkirchens konzipiert. Neben dem Mehrwert für die Stadtplanung und Entwicklung wichtiger Mobilitätskonzepte bietet das OIL ebenfalls perfekte Bedingungen für Start-ups aus Wirtschaft und Wissenschaft, die über die Stadtgrenzen hinaus eigene Use Cases unter realen Bedingungen erproben wollen.“
Copyright: Caroline Seidel
Die Open Innovation Lab bietet mit seiner modernen digitalen Infrastruktur optimale Voraussetzungen, um nicht nur Technologien, sondern gleich ganze Anwendungsfälle unter realen Bedingungen zu testen. Das macht das OIL zu einem spannenden „Sandkasten“ für Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft.
"Unterschiedliche Stakeholder liefern uns die Ideen für mögliche Use Cases. Wir analysieren gemeinsam, wo der Schmerz sitzt, um darauf basierend Smart-City-Lösungsansätze im OIL zu erproben. Die enge Zusammenarbeit mit den kommunalen Fachdienststellen sowie externen Anbietern und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft steht bei uns im Vordergrund. Daher lautet auch eines unser wichtigsten Mottos im Projektbüro OIL: Kein Use Case ohne Stakeholder!“
Copyright: Sabine Maisenhälder
„Das Open Innovation Lab wird die Digitalisierung im Alltag sichtbar und praktisch erlebbar machen. Regionale und überregionale Partner können im OIL ihre zukunftsorientierten technologischen Kompetenzen ausbauen. Als besonders spannend empfinde ich die Entwicklung neuer und digitaler Geschäftsmodelle in der Region und die Bildung eines Ökosystems für Start-ups und Innovation. Ich freue mich auf viele interessante Projekte und die Begegnung mit innovativen Menschen.“
Copyright: Momente im Fokus Fotografie
„Das Open Innovation Lab Gelsenkirchen ist ein ideales und spannendes Experimentierfeld für moderne Smart-City-Lösungen. Die Vielzahl von etablierten wichtigen Branchen ermöglicht es, Innovationen in der Digitalisierung als Öko-System in einem realen Umfeld umzusetzen. Die vorhandene digitale Infrastruktur schafft eine einzigartige Grundlage, unsere sichere und vertrauenswürdige digitale Zukunft aufzuzeigen.“
Copyright: Marcel Schwickerath
"GELSEN-NET unterstützt das OIL nicht nur im Aufbau von Glasfasernetzen, Wifi- und LoRa-Netzen, sondern auch dabei, vorhandene und anonymisierte Daten auf einer zentralen kommunalen BigData-Datenplattform zu sammeln, zu verarbeiten, zu analysieren und für neue Dienstleistungen – als Mehrwerte für BürgerInnen und die jeweiligen Fachbereiche – zur Verfügung zu stellen. Das OIL bietet spannende Use Cases, um den Digitalisierungsprozess voranzutreiben und für alle sichtbar und erlebbar zu machen."
Copyright: GELSEN-NET
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Open Innovation Lab Gelsenkirchen!
OIL steht für Open Innovation Lab. Es ist ein Testareal im Gebiet des Gelsenkirchener ARENA PARKs. Hier steht regionalen Akteuren die Infrastruktur zur Verfügung, um innovative Digitalisierungsprojekte umzusetzen, die für Bürgerinnen und Bürger einen Nutzen haben und nicht nur für Gelsenkirchen zukunftsweisend sind.
Neue Technologien können im OIL erprobt und umgesetzt werden. Das Reallabor dient dazu, die Smart-City-Lösungen an den Start zu bringen und die Digitalisierung in Gelsenkirchen voranzutreiben.
Use Cases sind Anwendungsfälle. Gemeint sind damit alle Ideen, die zur Lösung von konkreten Herausforderungen im Smart-City-Kontext entwickelt werden.
Die Projekte, die im Open Innovation Lab zum Leben erweckt werden, sind sowohl für Bürgerinnen und Bürger von Nutzen als auch für Unternehmen und die städtische Verwaltung. Da bei der Umsetzung der Use Cases auch die Übertragbarkeit untersucht wird, profitiert nicht nur Gelsenkirchen von den neuen Technologien, sondern auch andere Städte.
Das Open Innovation Lab Gelsenkirchen ist ein Ort des Gestaltens, an dem sich sowohl Einzelpersonen wie Studierende als auch Start-ups, Unternehmen, Forschungsinstitute und Verwaltungen wenden können, um ihre Ideen einzubringen und ihre Smart-City-Projekte hier zu erproben.